Egal was Du
JETZT fütterst, Du wirst es erst in ca. 9 Monaten merken. Huf ist ja wie Fingernagel oder Haar, es wächst und das was
"unten" ankommt ist dann schon alt. Darauf hast Du keine aktuellen Einfluß.
JETZT kannst Du nur mit einem Hufschmied zusammen arbeiten. Er (sie natürlich auch
) kann die Stellung des Hufes
(vorsichtig!) verändern, so daß auf die Hufwände keine starken Kräfte mehr wirken, die die Hufwand nach außen hebeln und zum Ausbrechen führen.
Biotin
(Kieselerde und andere Zusatzfutterchen) können das Hufwachstum verbessern
(die Qualität und minimal auch die Geschwindigkeit). Was aber einen viel effektiveren Einfluß auf die Hornqualität hat ist der
UNTERGRUND. Zum einen natürlich der Untergrund, auf dem sich das Pferd täglich aufhält
(dauer-matischer Paddock und ewig-feuchte Matratzen-Einstreu sind GIFT für Hufe!) aber auch der Untergrund, über den das Pferd tagsüber und beim Reiten läuft. Verschiedene Oberflächen haben sich als sehr gesund für den Huf herausgestellt: Sand, Kies, gepflasterte/betonierte und naturbelassene Oberflächen sollten zur Verfügung stehen. Damit wird der Huf
(einfach formuliert) massiert und das Hufwachstum paßt sich den Anforderungen an. Bitte nicht falsch verstehen, ich möchte Dir
KEINESFALLS unterstellen, daß Du Dein Pferd im Matschpaddock unterstellst, das war nur allgemein formuliert!!!
Ob es sich wirklich um eine krankhafte Veränderung des Hufes handelt kann Dir sicherlich ein fähiger Hufschmied und/oder Tierarzt sagen. Eine Blutuntersuchung gibt Aufschluß über eventuelle Mangelerscheinungen. Zink ist z.B. für Huf- und Haarwachstum zuständig. Bei Zinkmangel kommt es oft
(nicht immer!) zu Problemen mit den Hufen. Der Zinkgehalt im Körper hängt aber wiederum eng mit dem Selengehalt zusammen. Diese beiden Stoffe behindern
(bei "zuviel" oder "zuwenig" von einem) die Aufnahme des anderen Minerals. Hier am Niederrhein haben wir z.B. sehr selenarme Böden. Man sollte/kann hier auf ein Mineralfutter zurückgreifen, welches einen etwas höheren Selengehalt hat. Wie gesagt, sowas ist relativ einfach durch eine Blutuntersuchung feststellbar. In
KEINEM Fall sollte man
"einfach mal so" auf Verdacht hochkonzentrierte Präparate zufüttern !!!
Die Hufsohle wächst genau so wie die Tragwand bzw. der Rest vom Huf. Die Hufsohle hat aber
(im Idealfall!!!) keinen kompletten Kontakt zum Untergrund, entsprechend kann sich die Sohle nicht "ablaufen". Es ist also völlig normal, daß man immer wieder kleine Stücke "schuppenartig" von der Sohle ablösen kann. Der Hufschmied entfernt beim Ausschneiden diese losen Reste oft mit einem Hufmesser. Kein Grund zu Panik!
Bilder wären hilfreich! Bitte den Huf auf ebenem Untergrund von vorne und von der Seite fotografieren und einmal den aufgehobenen Huf von unten.
Aber im Zeifelsfall nicht auf Zufallsbekanntschaften aus dem Internet mit "nur" Halbwissen
(dazu zähle ich mich dann auch!) vertrauen, sondern lieber einen zweiten Hufschmied ansprechen.