das a und o des Reitens liegt immer an einer weichen Hand und der Ausbildung und Rittigkeit des Pferdes. Manche Menschen reiten einfach "Ohne" oder nur mit Halsring. Finde ich toll, wenn Pferde und Reiter so gut harmonieren, in der Halle und im Viereck sicher super Übungen, im Gelände würde ich persönlich es lassen, da ein Pferd ein Fluchttier ist, hätte ich Angst, dass es sich erschreckt und mit mir unter den nächsten LKW rennt oder von der nächsten Brücke springt, weil ich keine Möglichkeit mehr habe, durch falschen Gebrauch der Zügel und des Gebisses das Pferd in eine andere Richtig zu zwingen, bevor wir beide artgerecht und tierfreundlich das Zeitliche segnen.
Gebisse sind aber in den Augen mancher Reiter einfach tierquälerinstrumente. Es ist zu sehen, wenn mit harter Hand etwas im Maul blutig geritten wurde, das Pferd wehrt sich manchmal gegen falsche Zügelführung und nimmt dafür den geringen Schmerz im Maul und ein wenig bluten in Kauf. Alle können es sehen und die Tierschutzorganisationen können Fotos von blutenden Pferdemäulern machen.
Gebisslos ist da wesentlich besser. Am Allerbesten mit langen Anzügen. Man sieht ja nicht sofort, wenn dem Pferd der Unterkiefer gebrochen wird und man kann das Pferd schneller zusammenzwingen. Das geht viel schneller und ist für den Reiter bequemer als an einer weichen Hand zu arbeiten und sich selber ausbilden zu lassen (zu den ethischen Grundsätzen gehört auch, sich und sein Pferd einer Ausbildung zu unterziehen).
Der Unterschied zwischen Gebisslosem Reiten und reiten mit Gebiss ist so wie reiten mit Gerte oder mit Viehtreiber. Wenn ich mit einer Gerte nicht umgehen kann und mein Pferd verdresche, sieht man die Striemen, wenn ich den Viehtreiber benutze, bleiben nicht so viele Spuren übrig.
Gebissloses Reiten ist nix für Freizeitreiter und nix für Hobbyreiter, für Berufsreiter (zu denen zähle ich mich nicht) mag es bei weicher Hand angemessen sein. Ich fürchte, die Hobbyleute, die sich in gebisslosem reiten versuchen, weil sie sonst mit ihrer Hand mit dem Pferd nicht fertig werden, machen sich keine Gedanken, wie so eine gebisslose Zäumung funktioniert und wie weh sie dem Pferd damit tun. .
Sorry, aber gebissloses reiten,egal mit welchem Zaum, ist entweder zeitversetzt oder eine Steigerung vom Kandarrenreiten und noch mehr Aua fürs Pferd oder warum meint ihr, dass bei gleichem Reiter und gleichem Pferd das Pferd sich gegen das Gebiss wehrt und beim gebisslosen Zaum plötzlich spurt? Ich überlege immer, warum das Hackemoore (hoffentlich richtig geschrieben) bei Reiterprüfungen nicht erlaubt ist und wie eine Kandarre verboten, wo es doch gebisslos und sanft und damit genau richtig für Anfänger sein müsste.