Autor Thema: Gebisslos reiten?  (Gelesen 13359 mal)

Offline Unisono

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Re: Gebisslos reiten?
« Antwort #15 am: 29. August 2009, 10:33:10 »
ÄHnlich wie ein Bosal, nur ist das Unterteil am Kiefer wie ein V aufgebaut.....

Unisono habe ich lange Zeit mit Sidepull geritten....würde das heute noch tun, aber leider habe ich das verliehen, und bisher noch nicht wieder abgeholt...

Vosal ging bei Unisono gar nicht, das hat er ignoriert......

bei Bosal und Vosal muss das Neckreining (ähm, wird das so geschrieben?) 100% klappen, sonst ist es schei....

Hackamore sollte auch mit durchhängendem Zügeln geritten werden, da die Anzüge schon ziemlich härte Übertragung haben.

Für die "Englischreiterei" würde ich glaub ich auch das Glücksrad probieren, hab ich aber noch nie gemacht....
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Offline BabyBoundin

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Re: Gebisslos reiten?
« Antwort #16 am: 29. August 2009, 11:00:00 »
Neckreinig ist richtig geschrieben.
allerdings ist es falsch,dass da die Neckreining schon 100 % klappen muss mit Bosal.Denn eigentlich ist das Bosal ein Ausbildungs"gebiss", dass auf die Neckreining vorbereitet.Vorallem durch die stachelige Horsehairmecate soll das Pferd lernen,dem an den hals angelegten Zügel zu weichen  ^-^
Der Unterschied zwischen Tätowierten und Nicht-Tätowierten ist der, dass es den Tätowierten nicht stört, wenn der andere NICHT tätowiert ist.

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Nelli

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Re: Gebisslos reiten?
« Antwort #17 am: 29. August 2009, 13:41:20 »
Da haben wir wieder was gelernt   :)

Britt@

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Re: Gebisslos reiten?
« Antwort #18 am: 29. August 2009, 15:14:00 »
Zitat
Denn eigentlich ist das Bosal ein Ausbildungs"gebiss",
Ich zitiere mal... ...eine Zäumung, die hohes reiterliches Können und besondere Rittigkeit des Pferdes voraussetzt - das Bosal ist keine Ausbildungszäumung!

Offline BabyBoundin

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Re: Gebisslos reiten?
« Antwort #19 am: 29. August 2009, 15:30:38 »
wird leider oft behauptet...ist aber leider nicht so...jedenfalls nicht ursprünglich.
Das Bosal ist eine gebisslose Ausbildungszäumung der traditionellen kalifornischen Reitweise.Sie wird benutzt bei der Umstellung auf Kandarre.Mit dem Bosal werden meist 4-jährige Pferde geschult, die in dem Alter Zahnungsbedingt Probleme mit dem Gebiss haben.Zweck des Bosals ist dem Pferd durch Impulse auf den Nasenbereich das Verständnis für Richtungsweisende und tempobeeinflussende Signale zu vermitteln.Die "stachelige" Mecate veranlasst das Pferd  beim Anlegen des Zügels diesem zu weichen, so dass es später auch bei ledernen Zügeln darauf reagiert und in Neckreining zu reiten ist.

Natürlich sollte der Umgang mit einem solchen Zaum geschult werden bzw. der Reiter eine entsprechende Ausbildung haben.Ein Bosal gehört NICHT in Anfängerhände...habe leider schon viele Pferde gesehen,bei denen Anfänger mit dem Bosal die Nase kaputt gemacht haben.
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Britt@

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Re: Gebisslos reiten?
« Antwort #20 am: 29. August 2009, 15:48:07 »
wird leider oft behauptet...ist aber leider nicht so...jedenfalls nicht ursprünglich.
Das Bosal ist eine gebisslose Ausbildungszäumung der traditionellen kalifornischen Reitweise.Sie wird benutzt bei der Umstellung auf Kandarre.,
Na dann stimmt ja meine obige Aussage! Das eine schließt das andere ja nicht aus und wenn es vor Umstellung auf Kandarre ursprünglich (!) genutzt wurde, muss man von einem bereits vorhandenem guten Ausbildungsstand ausgehen.

Offline Kirel

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Re: Gebisslos reiten?
« Antwort #21 am: 29. August 2009, 22:01:52 »
Mir fehlt noch ein wichtiger Punkt in der Diskussion: Warum sollte man überhaupt gebisslos reiten? Wie ich dem Eingangsbeitrag entnehme, geht es darum, einen hyperaktiven Wallach wieder unter Kontrolle zu bringen. Ich unterstelle einmal, dass hier nicht versucht wird, reiterliche Defizite durch einen Wechsel der Zäumung auszugleichen, dazu weiß ich doch schon zu viel über Stefken1005. Mit erscheint nur das Vorgehen nicht nachvollziehbar, denn wenn ich bei jeder EBay-Auktion überlegen würde, ob mir der Artikel irgend etwas bringen könnte, dann hätte ich schon lange die stacheldrahtbewehrte Elektrogerte gekauft.

Offline Unisono

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Re: Gebisslos reiten?
« Antwort #22 am: 30. August 2009, 07:36:25 »
Kirel, ich gebe dir recht, aber inzwischen bin ich der Meinung, man könnte besser auf eine leichte Gebisslose Zäumung umsteigen, als auf ein schärferes Gebiss, was ja die meisten Leute bevorzugen.
Ausserdem finde ich diese Aussage recht logisch:
Zitat
und ihm mit einer gebisslosen Zäumung ein bisschen der Stress genommen werden könnte, auf Halfter hab ich ihn schonmal geritten, okay geritten ist vielleicht ein wenig übertrieben und da war er schon ruhiger als mit Gebiss

Man sollte sich nur wirklich erkundigen, was man nimmt.....leider wird über das Brittles Bridle so viel positive Werbung gemacht, dass man die nedativen Eigenschaften schnell überliest, die aber meiner Meinung nach hier angesprochen wurden.

Das Bosal und das Vosal passen glaube ich weder zu steffken noch zu ihrer Reitweise (dies meine ich absolut neutral!) und auch das Hackamore finde ich unangebracht.
Also bleiben meiner Meinung nach nur noch das Sidepull, welches wenn es gut gepolstert ist eine gute Alternative sein könnte, oder das Glücksrad, das ich selber ab er nie ausprobiert habe.

Ob ich jetzt bei ebay nach alternativen suchen würde weiß ich nicht, aber ebay hat die Größte Auswahl :2funny:
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Offline BabyBoundin

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Re: Gebisslos reiten?
« Antwort #23 am: 30. August 2009, 08:57:45 »
ich würde Ann deshalb gerne mal mit Bosal reiten,weil sie sehr empfindlich ist im Maul.ich denke sie wäre mit Bosal vielleicht entspannter.Deshalb will ich es ausprobieren.
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Re: Gebisslos reiten?
« Antwort #24 am: 30. August 2009, 10:01:50 »
Hab für Nessi ein Hackamore mit kurzen Anzügen und nochmal Fell ummantelt (weicher), also das mit den "Platten" an den Seiten. Aufm Platz damit reiten kann man vergessen, man kann damit nicht stellen oder biegen... Dazu, Nessi rollt sich mit dem Teil auf sobald man die Zügel annimmt (mein versuch sie vom Hirschhals in Dehnungshaltung zu bekommen)... Letzlich gehe ich damit nur noch ausreiten und wer schon mit mir unterwegs war, der weiß, dass ich meine Zügel eigentlich immer durchhängen habe, außer eben dann, wenn Nessi mir zu schnell wird...

Also, finde auch das ein Hackamore eben nicht für die Platzarbeit ist und ich frag mich echt, wie manche Leute damit springen können, wird mit sicherheit auch unangenehm auf der Nase für's Pferd.

Offline pferdepensionkli

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Re: Gebisslos reiten?
« Antwort #25 am: 30. August 2009, 11:37:49 »
das a und o des Reitens liegt immer an einer weichen Hand und der Ausbildung und Rittigkeit des Pferdes. Manche Menschen reiten einfach "Ohne" oder nur mit Halsring. Finde ich toll, wenn Pferde und Reiter so gut harmonieren, in der Halle und im Viereck sicher super Übungen, im Gelände würde ich persönlich es lassen, da ein Pferd ein Fluchttier ist, hätte ich Angst, dass es sich erschreckt und mit mir unter den nächsten LKW rennt oder von der nächsten Brücke springt, weil ich keine Möglichkeit mehr habe, durch falschen Gebrauch der Zügel und des Gebisses das Pferd in eine andere Richtig zu zwingen, bevor wir beide artgerecht und tierfreundlich das Zeitliche segnen.

Gebisse sind aber in den Augen mancher Reiter einfach tierquälerinstrumente. Es ist zu sehen, wenn mit harter Hand etwas im Maul blutig geritten wurde, das Pferd wehrt sich manchmal gegen falsche Zügelführung und nimmt dafür den geringen Schmerz im Maul und ein wenig bluten in Kauf. Alle können es sehen und die Tierschutzorganisationen können Fotos von blutenden Pferdemäulern machen.

Gebisslos ist da wesentlich besser. Am Allerbesten mit langen Anzügen. Man sieht ja nicht sofort, wenn dem Pferd der Unterkiefer gebrochen wird und man kann das Pferd schneller zusammenzwingen. Das geht viel schneller und ist für den Reiter bequemer als an einer weichen Hand zu arbeiten und sich selber ausbilden zu lassen (zu den ethischen Grundsätzen gehört auch, sich und sein Pferd einer Ausbildung zu unterziehen).


Der Unterschied zwischen Gebisslosem Reiten und reiten mit Gebiss ist so wie reiten mit Gerte oder mit Viehtreiber. Wenn ich mit einer Gerte nicht umgehen kann und mein Pferd verdresche, sieht man die Striemen, wenn ich den Viehtreiber benutze, bleiben nicht so viele Spuren übrig.

Gebissloses Reiten ist nix für Freizeitreiter und nix für Hobbyreiter, für Berufsreiter (zu denen zähle ich mich nicht) mag es bei weicher Hand angemessen sein. Ich fürchte, die Hobbyleute, die sich in gebisslosem reiten versuchen, weil sie sonst mit ihrer Hand  mit dem Pferd nicht fertig werden, machen sich keine Gedanken, wie so eine gebisslose Zäumung funktioniert und wie weh sie dem Pferd damit tun. .

Sorry, aber gebissloses reiten,egal mit welchem Zaum, ist entweder zeitversetzt oder eine Steigerung vom Kandarrenreiten und noch mehr Aua fürs Pferd oder warum meint ihr, dass bei gleichem Reiter und gleichem Pferd das Pferd sich gegen das Gebiss wehrt und beim gebisslosen Zaum plötzlich spurt? Ich überlege immer, warum das Hackemoore (hoffentlich richtig geschrieben) bei Reiterprüfungen nicht erlaubt ist und wie eine Kandarre verboten, wo es doch gebisslos und sanft und damit genau richtig für Anfänger sein müsste.

Offline Kirel

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Re: Gebisslos reiten?
« Antwort #26 am: 30. August 2009, 11:40:05 »
Schon wieder geht es fachlich aus der Spur...  ;D

Zu den Standardmissverständnissen (oder reiterlichen Legenden) scheint es zu gehören, dass eine gebisslose Zäumung nie so scharf ist wie ein klassisches Gebiss (beispielsweise einfach oder zweifach gebrochen). Aber leider gehört beispielsweise das Hackamore zu dem schärfsten verfügbaren Zäumungen überhaupt. Gerade bei den gebisslosen Zäumungen ist die Varianz besonders groß, die hohe Verzögerung einiger Zäumungen kommt bei einem Gebiss gerade eben nicht vor.

Grundsätzlich gehören gebisslose Zäumungen oder scharfe Gebisse ausschließlich in die Hände erfahrener Reiter, alles andere endet schneller als man denkt bei verzweifelten Pferden. Die Ausführungen von Yvie stellen für mich grobes Unverständnis der Materie dar, denn wer die Schärfe einer Zäumung durch Nachgeben der Zügel kompensieren muss, der ist den falschen Weg bereits bis zum Ende gegangen.

Offline *Iris*

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Re: Gebisslos reiten?
« Antwort #27 am: 30. August 2009, 11:43:13 »
Naja, gebisslos Reiten ist nicht unbedingt nix für Freizeitreiter,
so kannste das auch nicht sagen Jürgen,
Puschel läuft zum Beispiel mit normalen einfach gebrochenen Gebiss,
klappt aber auch wunderbar mit Shanks also Anzügen einhändig,
und er lässt sich ohne Probleme auch ohne Gebiss reiten,
und da ich schonmal ohne alles reite,
ist da nix mit Nase brechen,
und auch beim Halsringe wäre nix mit Nase brechen,
es kommt immer darauf an,
wie man es macht,
denn ich kann mein Pferd alleine mit Gewicht und Stimme dirigieren,
und das nicht nur in der Halle und aufm Platz
sondern auch im Busch
Man kann schließlich nicht alles verallgemeinern

Team-Nao

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Re: Gebisslos reiten?
« Antwort #28 am: 30. August 2009, 11:50:52 »
Hab für Nessi ein Hackamore mit kurzen Anzügen und nochmal Fell ummantelt (weicher), also das mit den "Platten" an den Seiten. Aufm Platz damit reiten kann man vergessen, man kann damit nicht stellen oder biegen... Dazu, Nessi rollt sich mit dem Teil auf sobald man die Zügel annimmt (mein versuch sie vom Hirschhals in Dehnungshaltung zu bekommen)... Letzlich gehe ich damit nur noch ausreiten und wer schon mit mir unterwegs war, der weiß, dass ich meine Zügel eigentlich immer durchhängen habe, außer eben dann, wenn Nessi mir zu schnell wird...

Also, finde auch das ein Hackamore eben nicht für die Platzarbeit ist und ich frag mich echt, wie manche Leute damit springen können, wird mit sicherheit auch unangenehm auf der Nase für's Pferd.
Ich bin meinen Gelderländer mit Hack mit langen Anzügen gesprungen, im Gelände war das Ding für mich garnichts...
Colonel hatte damals viel und oft Probs mit den Zähnen, deshalb das Hack. Ich hab ne weiche Hand und war immer vorsichtig damit.
Ein vernünftig gesprungenes Pferd, das ruhig und gelassen einen Sprung an geht und man nicht permanent ausbremsen muß ist mit einem Hack wunderbar zu springen
Und mein Pferd biegen und stellen tu ich nicht übers Bit....
Püppi kann ich mittlerweile mit durchängenden Zügeln beim Neck Reining mit Gewicht und Bein biegen.
Das ist ne Frage des Könnens und Ausbildungsstand
Das Fell ummanteln ist Blödsinn... das liegt zwar weicher auf, aber in dem Moment wo du die Anzüge ziehst, setzt die Hebelwirkung ein und die wird durch das Fell nicht wirklich netter gemacht....
« Letzte Änderung: 30. August 2009, 11:58:17 von Team-Nao »

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Re: Gebisslos reiten?
« Antwort #29 am: 30. August 2009, 13:14:06 »

Das Fell ummanteln ist Blödsinn... das liegt zwar weicher auf, aber in dem Moment wo du die Anzüge ziehst, setzt die Hebelwirkung ein und die wird durch das Fell nicht wirklich netter gemacht....

Das ist auch eigentlich nur zur Verschönerung drum, ich musste das wegen Nessi's riesenschädel vom Schuster vergrößern lassen, spricht, da ist nur längeres Leder dran genäht worden... Klar, war böd von mir das "weicher" in Klammern hinter zu schreiben, sollte ich vielleicht doch mit "schöner" ausgleichen...