Hallo, ihr Lieben,
ich bitte um Rat und Hilfe für meine DRP-Stute. Sie steht zusammen mit meinem Moritz in Vollpension. Ich gehe regelmäßig morgens in den Stall, um dort zu misten und sie in den Auslauf zu bringen, jedoch so gut wie nie am Nachmittag, wenn sie wieder in den Stall kommen und fressen. Durch Zufall war ich jetzt mehrmals um diese Zeit dort und ich habe etwas gesehen...
Meine liebe, unfromme Helene ist ausgesprochen futterneidisch. Auf der Wiese hat sie genügend Abstand, um sich ihrem Futter ungestört zu widmen, in der Box fühlt sie sich aber wohl durch Moritz gestört, der die Nachbarbox bewohnt und sich unauffällig verhält - er sucht weder ihre Nähe noch schaut er ihr beim Essen zu: er frißt einfach selber. Am liebsten die Pellets, die sie aus dem Maul verliert, weil sie sich ihm zuwendet und ihn androht mit offenem Maul und zurückgelegten Ohren. Da sie ihn nicht erreicht, beißt sie vor Wut in den Trennbalken. Und das regelmäßig - dem Balken nach zu urteilen.
Dieses Verhalten zeigt sie seit langem (über zehn Jahre).
Moritz scheint das nicht sichtbar aus der Ruhe zu bringen. Beide stehen zusammen im Auslauf und ich kann nichts Nachteiliges feststellen außer vereinzelten Kebbeleien ohne Schäden.
Ihr würde ich aber gern das Leben erleichtern - ich stelle mir vor, daß sie großen Streß hat, wenn sie sich so benimmt. Was meint ihr?
Der Königsweg - genügend räumliche Distanz - ist ausgeschlossen. Die Boxen sind und bleiben klein. Die Trennwand besteht aus einem massiven Metallgitter, das nach oben durch einen genauso massiven Balken abgeschlossen ist, um Verletzungen zu vermeiden. Der Balken reicht Helene bis in Kopfhöhe - sie kann also sich nicht in Moritz Box beugen, um dort zuzubeißen. Die Tröge befinden sich weitmöglichst auseinander an den Stirnseiten der Boxen. An der gegenüberliegenden Wand hängt eine Heuraufe, die sich die Beiden teilen. Es sieht so aus, als würde sich Helene im Futterneid erst einmal möglichst viel Heu herausrupfen und auf dem Boden verteilen. Dort bleibt es dann liegen und wird bemistet. Sie zeigt außerdem schon seit Wochen am Unterhals kahle, aber nicht kranke Stellen - meine Stallbesitzerin, die sie mir überlassen hat - versichert hoch und heilig, das sei jedes Jahr so und ginge im Frühjahr von selbst weg. Ganz sicher sei sie nicht krank und hätte schon gar keine Pilze. Ich muß noch einmal schauen, ob sie sich nicht beim Wüten das Fell abscheuert...
Ich würde mich über Vorschläge mit niederschwelligen Lösungsansätzen freuen - die Weidesaison beginnt bald, ihre Umstände haben sich verbessert, seit sie mit Moritz lebt (deshalb habe ich sie überhaupt bekommen).
Würde z. B. ein Sichtschutz in Höhe der Futterkrippen helfen? Wie hoch/breit müßte er sein?
Was gäbe es sonst noch für Möglichkeiten?
Danke!
Helle Daach,
Finche