Autor Thema: Windkraft im Reichswald  (Gelesen 63351 mal)

Offline Kirel

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Re: Windkraft im Reichswald
« Antwort #60 am: 17. November 2015, 10:30:41 »
Ich befürworte daher weiterhin den Bau mehrerer Atomkraftwerke im Reichswald.

Offline Paul99

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Re: Windkraft im Reichswald
« Antwort #61 am: 17. November 2015, 21:57:26 »
@Kirel, gerade als Admin solltest du wissen wann reden Silber und schweigen Gold ist.
Das Leben ist zu kurz um Schritt zu reiten!

Offline Kirel

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Re: Windkraft im Reichswald
« Antwort #62 am: 17. November 2015, 22:19:26 »
...und das Atommüllendlager bauen wir in Kranenburg  :yes1:

Offline Kerha

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Re: Windkraft im Reichswald
« Antwort #63 am: 18. November 2015, 07:31:25 »
Ich fürchte, jede Art von Energiegewinnung für den Menschen sorgt für Problematiken in der Umwelt, manche mehr, manche weniger.

Ein kaputtgehendes Windrad zerstört jedenfalls weniger als ein zerbrechendes Atomkraftwerk. Und über die Endlagerung hat man sich auch nicht wirklich Gedanken gemacht... auslaufende Tonnen in den Salzwerken - da freuen sich die Bewohner der Umgebung bestimmt auch nicht.

Ich finde es sehr schwierig, alles zu beurteilen. Standortbeurteilung unter Beachtung der Besiedlungsdichten und Umwelt - darüber kann man sich natürlich auch streiten, aber selbst im Meer ist es mit den Windrädern nicht problemlos.

Und was die zerstörten Windkrafträder betrifft: wieviel Prozent gehen denn so kaputt? Es gibt viele tödliche Autounfälle, trotzdem fahren alle weiter Auto. Das Gleiche gilt für Flugzeug/Bahn. Alles wird zur eigenen Bequemlichkeit genutzt, keiner will/kann darauf verzichten, man nimmt halt die Unanehmlichkeiten in Kauf.

Wo ich bin, ist das Chaos, aber ich kann nicht überall sein.
Hauptsache hier: http://www.weltbestespony.jimdo.com

Offline Blossi

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Re: Windkraft im Reichswald
« Antwort #64 am: 23. Februar 2016, 22:25:38 »
Es gibt jetzt eine niederländische Online-petition gegen die von Kranenburg geplanten Windkraftanlagen im Reichswald:

https://tegenwindreichswald.petities.nl/

Irrwitziger Weise haben nämlich die Anwohner auf niederländischer Seite, die am meisten belästigt werden, falls die Anlagen wie geplant dahin kommen,
am wenigsten rechtliche Möglichkeiten, dagegen vorzugehen (bzw. wurden die niederländischen Nachbargemeinden erst gar nicht von der Gemeinde Kranenburg über die Pläne informiert).
Weil es nicht "nur" eine Stadt- oder Gemeindegrenze, sondern eine Staatsgrenze ist, die dazwischen liegt...soviel zum Thema Europa.

Bitte unterzeichnet die Petition! 

Offline Blossi

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Re: Windkraft im Reichswald
« Antwort #65 am: 23. Februar 2016, 22:33:34 »
Aus der RP:

"Am Donnerstag, 17. März 2016 wird es im Kranenburger Bürgerhaus  eine öffentliche Bürgerversammlung geben. Dort wird der Projektentwickler die kompletten Ergebnisse der Gutachten vorstellen. Zu der Veranstaltung werden auch die Kreistagsmitglieder eingeladen (die Uhrzeit steht noch nicht fest)."

Soweit ich weiß, geht es um 18 h offiziell los. Ich werde versuchen, hinzugehen (mal sehen, ob ich früher Feierabend machen kann).

Bitte alle zahlreich erscheinen, wahrscheinlich wird es "laut"   8)  (zumindest vor dem offiziellen Teil)

Offline Kirel

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Re: Windkraft im Reichswald
« Antwort #66 am: 24. Februar 2016, 12:30:01 »
Ich finde, die Holländer sollten auf ihrer Seite dann aus Rache ein Kernkraftwerk bauen.  ^-^

Offline Nakema

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Re: Windkraft im Reichswald
« Antwort #67 am: 25. Februar 2016, 11:08:48 »
Hast Du holländische Gene? Die Holländer haben auf "ihrer" Seite - direkt am Reichswald (keine 100m davon entfernt) ein Baggerloch ausgehoben, daß dafür sorgt, daß der Grundwasserspiegel im Reichswald ERHEBLICH gesunken ist. Dadurch bekommen gerade in heißen/trockenen Sommern die Flachwurzler große Probleme. Da haben die uns auch nicht gefragt...  ;)

Was jetzt aber in keinster Weise den Bau eines Industrieparks in einem Landschaftsschutzgebiet rechtfertigt. Meiner persönlichen Meinung nach  :P
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finche

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Re: Windkraft im Reichswald
« Antwort #68 am: 25. Februar 2016, 18:19:54 »
Was geht da vor sich, am idyllischen Niederrhein?

Gut, daß ihr ein Auge draufhabt.

Grüße "aus dem Süden"
Finche

Offline Blossi

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Re: Windkraft im Reichswald
« Antwort #69 am: 06. März 2016, 21:30:53 »

Neue Infos der Bürgerinitiative:

STOPPT DEN GEPLANTEN Windpark im REICHSWALD!!!
Kommt am Donnerstag, 17. März
um 17.15 Uhr nach Kranenburg!
Die Unterstützung für unsere Aktionen gegen die
Windkraftanlagen im Reichswald wird immer größer.
Man kommt nicht mehr an uns vorbei, und je mehr Menschen nach Kranenburg kommen, desto größer wird das Gehör für unsere Meinung sein.
Deshalb: Kommen Sie am Donnerstag, 17. März ab
17.15 Uhr zum Bürgerhaus Katharinenhof, Mühlenstr. 7,
um zu protestieren! Um 18 Uhr beginnt dort der Wind-kraft Informationsabend, den die Gemeinde Kranenburg
zusammen mit ABO Wind organisiert hat.
Kommen Sie auch! Und unterzeichnen Sie bitte auch
unsere niederländische Petition:
http://tegenwindreichswald.petities.nl

GEGENWIND REICHSWALD www.gegenwindreichswald.eu

Keine Industrieanlagen im Wald!


Offline Nakema

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Re: Windkraft im Reichswald
« Antwort #70 am: 18. März 2016, 09:20:46 »
Ich war gestern da. Leider habe ich es erst um 19 Uhr geschafft  und somit das Schallschutz-Gutachten verpaßt. Dann gab es aber auch noch ein archäologisches Gutachten, ein geohydrologisches (Grundwassergefährdung) Gutachten, das visuelle Gutaten und das Artenschutz Gutachten. Alle Gutachten wurden von ABO-Wind beauftragt und bezahlt. Nach jedem Gutachten wurde den Bürgern Zeit für Fragen eingeräumt. Es waren wieder die üblichen Verdächtigen vor Ort: mehrere Vertreter von dem Betreiber der Windenergieanlagen ABO-Wind, der Bürgermeister von Kranenburg und der Forstamtsleiter.

Es gab einen "Moderator" (von ABO-Wind  ;) ) der mit Mikrofon zwischen Bürgern und den Befürwortern der Windkraftanlagen hin und her gesprungen ist.

Ergebnis Schallschutzgutachten: alles tutti - gesetzliche Grenzwerte werden eingehalten (50dba tagsüber und 45dba nachts, wenn ich das jetzt noch richtig im Kopf habe)! Einwände der Bürger bezüglich Infraschall wurden vom Tisch gebügelt. Da gäbe es keine gesetzlichen Vorgaben. Die Frage der holländischen Nachbarn nach den holländischen Grenzwerten (die lt. den anwesenden Bürgern niedriger ist als in Deutschland!) blieb auch unbeantwortet im Raum stehen.

Archäologisches Gutachten: alles tutti - alle gesetzlichen Vorgaben werden eingehalten! Es werden archäologische Artefakte im Baugebiet vermutet, allerdings wird sich beim Bau an alle gesetzlichen Vorgaben gehalten werden. Dazu gab es keine Fragen seitens der Bürger.

Geohydrologisches Gutachten: alles tutti - alle gesetzlichen Vorgaben werden eingehalten! Da die Windräder auf Hügeln gebaut werden, ist auch das niedrigste Fundament immer noch 3m über dem Grundwasserspiegel. Außerdem gibt es Auffangwannen und sowieso nur ein minimales Restrisiko bei Normalbetrieb. Einer der Bürger sprach dann allerdings den nicht-Normalbetrieb an (Brandfall, so wie vor kurzem am Lindchen in Uedem). Dazu gab es keine weiteren Auskünfte. Auch die Tatsache, daß sich in JEDEM EINZELNEN Windrad 1.200 Liter Öl befinden wurde von einem kundigen Bürger genannt, nicht von ABO-Wind.

Visuelles Gutachten: alles tutti - sieht doch gar nicht so groß aus! Hierzu wurden Landschaftsfotos mit einem Bildbearbeitungsprogramm aufgerüscht. Es wurden die Windräder in reale Fotos herein retuschiert. Damit man sich mal vorstellen kann, wie die Windräder später in der Landschaft aussehen. Hierzu gab es die ersten wirklich emotionalen Beiträge der Bürger und Gegner. Haupt-Angriffspunkt war wohl die Darstellung durch ABO-Wind. Es wurden Fotos aus Griethausen gezeigt. Für alle Ortsunkundigen, Griethausen liegt ca. 20km Luftlinie entfernt von dem Windpark! Auf diesen Fotos konnte man die Windkraftanlagen nicht sehen. Naja, ich bin mir sicher, von Köln aus kann man die auch nicht sehen! Dagegen gab es nur Fotos von einer einzigen Ortschaft (Ven Zelderheide auf holl. Seite direkt am Reichswald) mit direktem Blick auf die Industrieanlagen. Dann noch einen dritten Schwung Fotos von einem Ort an der entgegengesetzten Seite des Reichswaldes, wo wirklich nur die Spitzen der Turbinen erkennbar waren. An einem sehr trüben Tag. Es gibt ähnliche Fotos, die von der Organisation "Gegenwind" erstellt wurden, die in meinen Augen sehr viel realistischer sind. Allerdings auch sehr viel erschreckender!!! Es meldete sich auch noch ein Fotograf zu Wort, der auch noch einmal (aus fachlicher Sicht) die von ABO-Wind bearbeiteten Fotos kritisierte.

Artenschutz Gutachten: alles tutti - keine Probleme zu erwarten! Es gibt zwar eine sehr lange Liste von Tierarten, die wohl Windkraftanlagen-empfindlich sind (der Herr von ABO-Wind hatte dafür einen netten Fachbegriff, den ich leider vergessen habe), aber die betrifft das ja alles gar nicht. Der Schlafplatz von diversen Gänsen ist nur 500m Luftlinie von den Turbinen entfernt. Aber das würde die Gänse nicht stören. Da würden die gesetzlichen Grenzwerte von 45dba Nachts ja auch schließlich eingehalten. Auch Bussarde, Falken, Nattern und Fledermäuse wurden in großen Mengen in unmittelbarer Nähe gezählt/nachgewiesen. Aber keiner dieser Tierarten jagd/brütet/lebt so nah an den geplanten Standorten, daß es zu Konflikten käme. Naja... und Bussarde suchen sich ja eh jedes Jahr einen neuen Horst...

Auch zu dem letzten Gutachten kamen wieder sehr emotioanle Beiträge der Bürger. Aber auch einige fachlich sehr interessante Wortmeldungen! Z.B. hat sich ein anerkannte Vogelkundler zu Wort gemeldet, der von ABO-Wind um Mithilfe bei dem Gutachten geben wurde. Das hätte er auch getan und diverse Sichtungen an den Gutachter durch gegeben. Diese Sichtungen wären in dem endgültigen Gutachten nicht erwähnt worden und er würde es bitter bereuen, bei diesem Gutachten mitgeholfen zu haben!

Entsprechend schnell kochten die Wortmeldungen hoch, aber der Moderator grätschte rhetorisch-geschickt immer wieder dazwischen und ließ nur sachliche Fragen zu den Gutachten zu. Einerseits verständlich und auch hilfreich, aber teilweise auch auffällig einseitig, im Sinne der Windkraftbetreiber. Das war mein persönlicher Eindruck!

Die Veranstaltung war gegen 22 Uhr zu Ende. Mit dem Ergebnis - alles tutti...  :-\
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Offline BabyBoundin

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Re: Windkraft im Reichswald
« Antwort #71 am: 18. März 2016, 11:46:34 »
Wäre auch gern hin, aber hat leider nicht geklappt. Deshalb bin ich sehr dankbar für deinen Bericht.
ich finde es erschreckend, dass man , zumindest liest es sich so, immer gleich mundtot gemacht wird und als inkompetent dargestellt wird von diesen *piiiiiiiep.
Für die ist das doch beschlossene Sache, Gutachten werden aufgehübscht-die müssen das ja auch nicht täglich sehen und leben nicht in unmittelbarer Nähe.
Was mir unbegreiflich ist: Im Sommer darf ich nicht mal im Wald rauchen oder auch nur ne Kippe aus dem Autofenster werfen, aber Windkraftanlagen,die bei einem eventuellen Defekt kontrolliert abbrennen müssen IM WALD, sind dann kein Problem?  :knockedout:
Kann man denn nun überhaupt noch irgendwas tun um das ganze zu verhindern?
Der Unterschied zwischen Tätowierten und Nicht-Tätowierten ist der, dass es den Tätowierten nicht stört, wenn der andere NICHT tätowiert ist.

Wenn Reining einfach wäre, hiesse es Pleasure ;-)

Offline Blossi

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Re: Windkraft im Reichswald
« Antwort #72 am: 18. März 2016, 12:09:41 »
Vielen Dank für den Bericht, Nakema!

Ich hab es gestern leider nicht geschafft, da hin zu kommen.

Dein Bericht bestätigt allerdings meine Befürchtung, dass das eh fruchtlos gewesen wäre (bin auf die Demo, die vor Beginn der Info-Veranstaltung stattfand vielleicht...).

Ich bleibe trotzdem am Ball, bin ja in Kontakt mit der Gegenwind-BI, und werde weiter berichten.

Es gibt demnächst noch die Möglichkeit für Bürger, ihre Bedenken anzumelden (wann, werde ich hier posten), aber ob das alles noch was ändert...ich hoffe es sehr, weiß es aber auch nicht.

Offline Blossi

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Re: Windkraft im Reichswald
« Antwort #73 am: 13. April 2016, 21:33:40 »
Wenn noch jemand Informationsbedarf hat:

Am Freitag, 15.4. findet in Hommersum ein Info-Abend statt.

Veranstalter ist der CDU Ortsverband Hommersum-Hassum, an dem Abend sind Josefa Liebrand (Waldhüterin)
und Jeroen Boot von der BI "Gegenwind im Reichswald" dort.

Los geht´s um 20 Uhr in der Gaststätte Evers, Huyskensstr. 34 in Hommersum.

Offline dina09

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