Hier ein - relativ kurzer - Bericht eines Jagdpächters, der Planung und Bau von WKA in seinem Jagdrevier miterlebt hat.
Man mag von Jägern und vom Jagen halten, was man will, aber seine Darstellung spricht Bände!!
Ich kann und will mir nicht vorstellen, dass es bei uns auch so wird
Man beachte besonders den letzten Satz!!
"Erfahrung eines Jagdpächters bei der Errichtung von Windkraftanlagen im Wald
1. Zuerst wird die Gegend, das Gelände und der Bewuchs von der Betreiberfirma ausgiebig untersucht. Dabei laufen allerhand Menschen zu allen Uhrzeiten durch den Wald.
2. Dann werden alle 50 Meter (!) Probebohrungen gemacht, um die Untergrundbeschaffenheit zu ergründen. Diese Bohrungen finden nicht nur an der geplanten Errichtungsstelle, sondern auch entlang des gesamten Zulieferweges statt und sind sehr geräuschintensiv. Spätestens jetzt verschwinden alle Wildtiere aus dem betroffenen Gebiet.
3. Als nächstes werden die Standorte und Wege mit Pfosten markiert. Spätestens hier erkennt jeder Naturfreund die wahre Dimension dieser Projekte: Der Platz für Fundament plus dem Platz für den Aufstellkran ist riesig! Am schlimmsten sind aber die Zulieferwege: da werden (entgegen aller Behauptungen) kerzengerade und ca. 10m breite Wege, so wie sie auf dem Papier geplant wurden, markiert, die einfach quer durch den Wald führen, ganz egal, was dort wächst, welche Bäume (alte Eichen…) dort stehen. Bereits vorhandene Wege spielen nahezu keine Rolle, zumal sie sowieso nicht breit genug und belastbar genug sind. In diesem Stadium wollte ich damals immer noch nicht (gegen jede Logik) glauben, dass tatsächlich alles, was so markiert wurde, abgeholzt werden soll.
4. Nun geht es mit der eigentlichen Naturzerstörung los: große Baumaschinen rücken an. Es werden riesige Fundamente ausgehoben. Auch wird auf den geplanten Zufahrtswegen alles abgeholzt, was dort mal stand. Kerzengerade, 10m breite Schneisen der Verwüstung quer durch den Wald sind die Folge. Die abgeholzten Bäume bleiben einfach in der Gegend liegen. Nur ein kleiner Teil wird überhaupt forstwirtschaftlich verwertet. Kleinere Sträucher und Gebüsch wird einfach von Planierraupen an die Seite geschoben (und bleibt da liegen). Das ganze dauert ca. ein halbes Jahr. Wildtiere gibt es schon lange nicht mehr dort…
5. In der nächsten Phase werden Stahlträger tief in die Erde gerammt. Extrem laut. Und die neuen Wege planiert, befestigt und geschottert.
6. Betonanlieferung: ich hätte nicht mal ansatzweise geglaubt, wieviel Beton da angeliefert wird: es dauerte 3-4 Wochen, wobei ohne Pause Betonfahrzeuge anlieferten. Auch nachts. Die Fahrzeuge bildeten z.T. eine Schlange von 10 – 15 Fahrzeugen.
7. Anlieferung und Aufbau: Jetzt sieht man, warum die Zulieferwege so breit und kerzengerade gemacht wurden: die Transporter sind riesengroß und können natürlich am Standort nicht drehen. Also musste der Zulieferweg nicht nur zum Windrad hin, sondern auch geradeaus weiter, vom Windrad weg gebaut werden. Die Anlieferungen der riesigen Teile geschieht meist nachts, da die LKWs nur nachts auf den Autobahnen fahren dürfen. Das ganze dauert 6 – 9 Monate. Selbst Hartgesottene halten es im Wald nun nicht mehr aus: Das ist kein Wald mehr, sondern eine Großbaustelle! Erinnert eher an die Baustelle eines Hochhauses als an Natur.
8. Wenn dann alles steht, wundert man sich, dass rund um die neuen Windräder die große Fläche mitten im Wald, wo der Aufbaukran stand, immer noch geschottert bleibt. Um das zu renaturieren ist aber leider kein Geld mehr vorhanden, bzw. es war nie vereinbart, dass dort wieder Grünfläche geschaffen wird!
9. Es sieht nun dauerhaft so aus, dass rund um jedes Windrad eine große Schotterfläche zurückbleibt. Die Wege, die ja nun nicht mehr in dieser Dimension benötigt werden, bleiben natürlich auch. Über diese Wege kommen nun jede Menge „Schaulustige“ in den Wald, was der Natur nicht zuträglich ist. Die Geräusche der WKAs sind für jeden Naturliebhaber störend. Der Schatten der Rotoren auch. Das Wild meidet den Bereich.
10. Ich habe dieses Jagdrevier aufgegeben und nicht mehr weitergepachtet, da zum einen kaum noch Wild mehr zu sehen war (auch kein Anblick von anderen, nicht jagdbaren Tieren) und durch die Geräusche einem das Ansitzen in der Natur verleidet wurde.
11. Ein Jahr später konnte ich sehen, dass die Entscheidung richtig war: es wurden auf die schnelle beschlossen, noch weitere 5 Windräder dort aufzustellen. Merke: wo erst mal eine WKA steht, kommen immer noch weitere hinzu!!"
Quelle:
http://butzbach.gegenwind-im-taunus.de/?page_id=385