Eine kleine Weihnachtsgeschichte mit Happy-End:Mein Stall ist ja in Goch, direkt an einer vielbefahrenen Bundesstraße. Ein kleines Stückchen weiter, an selbiger Bundesstraße wohnt SuSchi mit ihren Ponys direkt am Haus. Mitte Oktober lag morgens, genau vor SuSchis Haus, eine überfahrene rot-bunte Mieze mitten auf der Straße. Ich informierte SuSchi sofort, da bei ihr auch eine rot-bunte Stallkatze wohnt. Gott-sei-Dank war es aber nicht Joy, die wartete quicklebendig im Stall neben den Isis auf ihr Frühstück, puh! Aber trotzdem wunderten wir uns, wo diese "neue" Katze hergekommen war. Auch die umliegenden Nachbarn kannten diese überfahrene Katze nicht. Sehr seltsam...
Kurz darauf tauchte eine weitere rot-bunte Katze auf - an genau der gleichen Stelle - und auch sie überquerte die Bundesstraße in selbstmörderischem Schnecken-Tempo!!! SuSchi stellte ihr auf ihrem Grundstück Futter hin, um sie von der Straße weg zu locken. Die Katze ließ sich da noch nicht anfassen, allerdings konnte man auch aus 1-2m Entfernung gut erkennen, daß sie sehr abgemagert war. Keine Jungkatze mehr, definitv ausgewachsen und mit einem Mords-Hunger! Schnell stellten wir die Lebendfalle auf, um die kleine Streunerin so schnell wie möglich einzufangen und vor den Gefahren der Bundesstraße zu beschützen. Die Katze hielt sich weiter in der Nähe des Hauses auf und rollte sich Abends zum schlafen an die Hauswand, unter dem Feuerdorn, direkt am Radweg zusammen.
Aber nach einigen Dosen-Futter-Einheiten faßte die ausgemergelte Streunerin Vertrauen und ließ sich von SuSchi anfassen, prima! Die packte das Häufchen Elend und sicherte sie erst einmal mit reichlichem Buffet im Haus. Die Katze genoß die gute Behandlung sichtlich und bedankte sich mit ausgiebigen Schmuse-Attacken. Im Haus ließ sie sich auch von mir sofort streicheln und bekuscheln. Die Streuner-Miez bestand nur aus Haut und Knochen, man konnte jeden einzelen Rückenwirbel fühlen und das Becken stach richtig heraus, gruselig!!!
Sofort informierte SuSchi alle bekannten Kanäle
(Tierärzte, Radio, Tierheime in Deutschland und Holland, Facebook etc.) über die gefundene Katze. So zahm und zutrauliche wie sie ist,
MUSS sie ein zu Hause mit Menschen gehabt haben! Leider bekamen wir dort keine positive Nachricht und auch die Nachbarn waren ratlos. Der Tierarzt, dem die Streuner-Miez vorgestellt wurde konnte ein wenig mehr Licht ins Vergangenheits-Dunkel bringen. Offensichtlich ist die Glückskatze ca. 5 Jahre alt und nicht kastriert. Da sie aber noch niemals Junge hatte stand fest, daß sie bisher ausschließlich im Haus gehalten wurde.
Das war der Moment, wo mir übel wurde und die blanke Wut in mir aufstieg! Wir reimten uns also zusammen, daß die Vorbesitzer die Streuner-Miez "nett" irgendwo am Waldrand ausgesetzt haben mußten. Wahrscheinlich mit der anderen rot-bunten Katze zusammen und diese mal einfach ihrem Schicksal überlassen haben. Keine warme Decke an der Heizung mehr, kein regelmäßiges Futter, keine gewohnte Umgebung mehr. Statt dessen nur fremde Geräusche, Kälte, Dunkelheit und teilweise Dauerregen, Hunger und Durst. Ich bin immer noch fassunglos, wie kaltherzig Menschen sein können
Schnell nahm die Katze wieder an Gewicht zu und erkundete SuSchis Wohnung mal großräumiger. Dabei traf sie auch auf die beiden Australian Shepards und fix stellte sich heraus, daß sie Hunde kennen muß. Völlig unbeeindruckt ließ sie sich von den beiden großen Fellmonstern beschnuffeln und sogar liebevoll abschlecken. SuSchi beschloß, die Streuner-Miez "Elli" zu nennen und zu behalten. Leider attackierte Elli die dort bereits wohnende Katze übelst, so daß die beiden wieder getrennt werden mußten. So suchten wir dann ein neues zu Hause für Elli.
Bereits wenige Stunden, nachdem Elli mit Foto und Erlebnisbericht bei E-bay Kleinanzeigen inseriert wurde, meldete sich ein wirklich sehr nettes Päärchen zu Besuch an. Und wie das Schicksal es wollte, suchten sie
GENAU SO eine Katze wie die gefundene Elli: fürs Haus, umgänglich und ohne Zerstörungswut. Das paßte wirklich wie Arsch auf Eimer!
Jetzt wird Elli, die in Zukunft dann Elke heißen und im Kreis Borken wohnen wird, morgen noch von uns kastriert und dann Sonntag abgeholt. Dann bekommt sie ein neues zu Hause mit Familienanschluß, Unterhaltungsprogramm, Futter aus Schüsselchen und einem lauschigen Plätzchen an/auf der Heizung. Hoffentlich kann sie dann die schlimmen Wochen "in der Wildnis" vergessen und muß nie nie nie wieder so eine furchtbare Zeit mitmachen.
Und was ich den Vorbesitzern wünsche, das schreibe ich hier lieber nicht hinein...
Ich wünsche Dir alles gute liebe Elke - Du hast dieses Jahr viel Pech - und viel Glück gehabt: