natürlich kann man nicht alles 1 : 1 übertragen, aber die Instinkte sind ja unverändert. und für mich ist das absetzen mit 6 Monaten und dann in eine völlig unbekannte herde halt, ich sag mal subopitmal! die Bindung lässt ja nun mal beim fohlen nach.. was spricht dagegen 8 oder 9 Monate zu warten? ausser die Tatsache dass man dann mit dem decken der stute warten muss?
und ich bin auch nach wie vor der Meinung dass es besser ist das fohlen in eine altersgemischte gruppe zu geben, mit tanten oder auch einem onkel der den kleinen mal den kopf wäscht und ihnen zeigt, dass sie nicht die könige der welt sind....
100 % richtig kann man es wahrscheinlich eh nicht machen, bzw was für den einen richtig ist für den anderen halt nur die 2. beste lösung...
Das hat doch nichts mit dem erneuten Decken der Stute zu tun.
Wieso muss man mit dem erneuten Decken warten?
Ich sag's nochmal.........
Eine Stute wird im Normalfall eh ein/zwei/drei oder mehr Rossen nach der Fohlenrosse gedeckt,
sonst kommt man mit dem Abfohlen im Folgejahr immer später.
Aber selbst, wenn eine Stute nicht erneut gedeckt wird sind (gerade Hengstfohlen) kein Segen für eine Stute.
Vor allem nicht, wenn sie acht oder neun Monate bei Mama laufen.
In Einzelfällen und bei netten Stutfohlen und kleinen Herden mag das ja nett sein,
aber das Absetzen wird dadurch sicher nicht einfacher.
Das ist IMMER ein Einschnitt ins Pferdeleben. Für beide Seiten.
Aus Erfahrung weiss ich aber, das so manche Stute ihrem Nachwuchs weit weniger "nachweint", als umgekehrt.
Was das Erziehen von Fohlen durch erwachsene Pferde angeht.....
Ausser in Herden von Stuten mit Fohlen, wo die Fohlen durchaus auch von anderen Müttern lernen können,
gibt es fast keinen erzieherischen Aspekt.
Eine Fohlenherde sind durchweg Gleichaltrige und "Halbgare".
Wenn man da einen älteren Wallach oder eine ältere Stute
(was eh nicht geht, weil schon Jährlinge durchaus zeugungsfähig sein können
und eine Stute bis zum Umfallen malträtieren können)
zustellt..... Au weia, das arme Tier!
Wir haben schon Fohlen aus bestehenden Herden rausgepickt,
weil sie ältere Pferde bis zum Abwinken gepiesakt haben.
(Ja, wirklich!....Keine Jährlinge, oder so.... Nee Absetzer, die einfach Spielen, Laufen,Toben wollen!)
Wie man seine Fohlen absetzt, das macht jeder Züchter anders.
Das ist eh von vielen Faktoren abhängig.
Von den Möglichkeiten der weiteren Aufzucht, von der Mentalität der Stute, vom Reifegrad des Fohlens.
Von der körperlichen Verfassung und vom Alter der Stute, ob wieder tragend oder nicht etc., etc., etc.
Da macht jeder seine Erfahrungen und jeder kennt sein Pferd und seine Möglichkeiten.
Mutter Natur ist da aber wenig zimperlich.
Wir haben in allen Jahren kein einziges Mal bei den Stuten lange Trauerphasen erlebt.
Sie gingen in die Herde, haben einen Tag gewiehert, etwas gesucht und das war's.
Wenn das Euter nicht mehr drückte, ging es meist gut und schnell und das heisst;
Ein oder vielleicht zwei Tage.
Fohlen, die sofort mit Spielkumpel oder mehreren Spielkumpanen zusammenkamen,
hatten vor lauter Eindrücken auch keine Probleme.
Da wurde am ersten Tag schon gerannt und gerauft und gespielt.
Futteraufnahme war da nie ein Problem.
In dem Alter sind sie fertig ausgereift und können auch ohne Mamas Milch.
Es gilt nur:
Sie dürfen weder in Sicht, noch in Rufweite von Mama sein.
Gerade Hengstfohlen sind mit Ü-6/7 Monaten schon sehr selbstbewusst und selbstständig.
Stufenweises Absetzen funktioniert noch lange nicht mit jedem Fohlen und jeder Stute.
Oft ist es längeres Leid, weil die Mama ist da und Fohlen kann nicht hin,
die Milch drückt und sie wird nicht abgetrunken.....
Absetzen fällt auch meist in die kalten Monate, wenn die Pferde mehr drinnen sind
und gerade das macht in kleineren Ställen dann die Probleme.
Man kann das alles nicht pauschalisieren, aber Fohlenaufzucht und Absetzen ist kein Buch mit sieben Siegeln.
Man muss aber auch mit gesundem Menschenverstand
für die Tiere handeln.