schlimmer geht immer! aber ich finde 6 Monate viiiel zu früh.....wenn man überlegt dass ein fohlen in freier Wildbahn 12 Monate bei der mutter bleibt...
für fohlen ist zu frühes absetzen absoluter stress...warum soll ich das meinem Pferd antuen, wenn es nicht nötig ist?!?! ich versteh nicht, warum sich das so eingebürgert hat....
und ich finde reine fohlenherden auch nicht das gelbe vom ei....ist ja wie ein kindergarten ohne Aufsichtsperson.....
ist nicht gegen dich, weil es ja nicht dein Pferd ist, aber ich finde entweder mache ich es richtig oder ich lass es bleiben...... dann halt kein eigenes fohlen....
Also....Ich sitze jetzt seit geraumer Zeit auf meinen Fingern.
Jetzt mus ich aber schreiben!
Sorry, aber das ist einfach FALSCH!
Wir züchten seit über 20 Jahren und haben sowohl eigene Stuten,
als auch eigenen Hengst.
Haben sowohl die Pferde früher unterstehen gehabt,
als auch wie jetzt die Haltung am Haus im eigenen Stall.
Habe sowohl (Hengstfohlen) zur Aufzucht gehabt, als auch selber grossgezogen,
(mit und ohne grosse Fohlenherde).
Will sagen, wir haben in all den Jahren viele Haltungs-und Aufzuchtsformen gehabt.
Erstmal....
In der freien Natur ist die Fohlenaufzucht völlig anders, als so mancher meint.
Keine Stute würde ein Fohlen das saugt (ausser in Ausnahmefällen) 12 !!! Monate an ihrer Seite dulden.
Sie ist dann meist schon wieder tragend und verbeisst den Jährling bezeiten, Hengstfohlen sowieso.
Sie braucht Karft und Energie für das nächste Fohlen
und Mutter Natur setzt die Kleinen ganz schön drastisch ab.
Die Junghengste rotten sich dann in Junghengstgruppen zusammen.
Solange, bis sie nicht mehr von der Herde geduldet werden und ziehen dann mit ihren Kumpels alleine los.
Das dann, bis die Hormone Überhand bekommen und sie eine eigene Herde fordern und/oder erkämpfen.
Eine Stute in Freiheit wird meist schon mit unter zwei Jahren gedeckt und kriegt solange Fohlen bis sie aufnimmt.
DAS ist die Realität! Nicht schön....aber Realität.
Die Junghengste werden weggescheucht, damit der Inzuchtgrad gering bis nicht vorhanden bleibt.
Ein Fohlen frisst oft schon in den ersten beiden Lebenswochen mit.
Sind die Zähne einmal da, wird gut mitgefressen.
Heu und Gras sowieso, aber auch Kraftfutter, Fohlenstarter, Müsli....what ever.
Der eine ist früh, der andere was später, aber mit sechs/sieben Monaten abzusetzen ist nichts ungewöhnliches.
Unser ist fast vier Monate alt. Er ist gross und kräftig, säuft sich ordentlich was weg.
Würde er zwölf Monate bei seiner Mutter bleiben, würde er sie leersaufen.
(Und nein! DAS kann man nicht alles beifüttern!)
Junghengstherden sind eine feine Sache. Da wird gelernt und gerauft und gerannt und getobt.
Sowohl für die Knochen/Lunge/Herz und für das Wachstum ist das prima.
Aber vor allem auch für den Kopf.
Sie lernen Unterordnung, genauso wie Durchsetzen.
Sie finden ihren Platz in der Herde, sie lernen die ganze Zeit.
Sie sind ausgeglichen und sicherlich glücklich.
Aber.....
So eine Fohlenherde muss täglich gut kontrolliert werden.
Zusatzfutter (Mineralien) und Wurmkuren beizeiten und auch zwischendurch immer mal wieder in die Hand.
Halfter/Führen/Putzen/Füsse hochheben.
Mutterstuten und Tanten sind zwar auch eine Herde, aber oft genervt durch übermütige Jungspunde.
Zum Thema Aufsichtsperson in der Junghengstherde.....
Wer soll das denn sein?
Wer hat noch Platz für Herden mit Leitstute oder Altstuten, die nicht tragend sind und da "Aufsicht" führen?
Was sollen sie denn da lernen, weswegen "beaufsichtigt" werden?
Sorry, aber
>>>ist ja wie ein kindergarten ohne Aufsichtsperson..... <<<
Dieser Satz ist schlichtweg Unsinn!
Stress ist das Absetzen immer.
Mal mehr, mal weniger.
Seit Jahrtausenden aber schon. Das ist nun mal so. Das ist der Lauf der Dinge.
Stress ist es auch, einer Stute einen Youngster noch mit in die Box zu stellen,
den sie wohlmöglich selber schon längst abgeschlagen hätte. Weil man es gut meint?
Der Stress kommt.
Nach sechs Monaten, nach acht und nach zwölf ebenfalls.
Er kommt! So sicher wie das Amen in der Kirche.
Vorher sollte man sich aber genau überlegen, welche Phase im Leben eines Fohlens man durchlebt.
Mit zwölf Monaten sind die nämlich selbständig und sollten nicht mehr an Mutters Euter hängen.
Die Mutter wird es danken!
Ich spreche aus vielen Jahren Erfahrung und mit gesundem Menschenverstand
und wir haben alle Fohlen gesund und munter und artgerecht grossgekriegt.
Wer "mal ein Fohlen" bekommt, sieht viele Sachen anders und manchmal ein bisschen arg eng.
Aber die Natur hat für Wendyromantik auch keinen Platz.