Der Weg zum Stall ist gerade morgens für mich immer der Horror: Was bekomme ich zu sehen, wenn ich die Stalltür aufmache? Leben überhaupt noch alle, die ich um 24 Uhr ins Stroh gebettet habe?
Von zwei jungen Lämmchen abgesehen, die gerade wenige Minuten alt sein mussten, stand da ein großes Pferd, wieherte leise und rührte sich nicht von der Stelle. Die Morgenration Hafer wird beschnuppert, danach zurück an den Ausgangspunkt, flach an die Wand, und leises Wiehern. Also muss ich zwangsweise mein Leben wegwerfen und in die Box hinein, lege mein Ohr an seinen Bauch und höre nichts. Draußen prasselt der Regen, aber das hilft nun alles nichts mehr, ich sage noch eben auf dem Hof Bescheid, danach gehen wir los und ich sehe mir das Elend in Ruhe an: Er ist nervös, alles wird beschnuppert, ein paar Äste werden abgerissen, ansonsten zieht er einfach weiter durch den Wald.
Nach einiger Zeit kommt dann jede Menge Gas, dann wird irgendwann auch geäppelt und er nähert sich dem Normalzustand. Nach zwei Stunden wird schon wieder randaliert und um Futter gebettelt, später reiten wir dann durch den Sonnenschein.