Hallo,
Nasse Mauke beim Pferd - Woher kommt nasse Mauke und wie muß ich sie behandeln?
Als Mauke bezeichnet man entzündliche Veränderungen der Haut im Bereich der Fesselbeuge. Durch winzige Wunden kommt es zum Eintritt von Keimen und Pilzen, es entsteht eine Schwellung im Bereich der sog. Haarbälge und die Drüsen produzieren übermäßig viel Talg.
Am häufigsten wird die Mauke in den feuchten Wintermonaten und bei Pferden mit Behang (Kaltblütern, Friesen) beobachtet. Sie beginnt zunächst mit einer Rötung der Haut, es entstehen kleine Krusten und letztendlich kommt es zur Schorfbildung, die erschreckend große Ausmaße annehmen kann. Unter dem Schorf bildet sich ein anaerobes Milieu, d.h. es ist luftdicht abgeschlossen, was den Vorlieben der hierbei beteiligten Bakterien und Pilze entgegenkommt. Wenn es im weiteren Verlauf zu gelblich-wässrigem bis eitrigem, übelriechendem Flüssigkeitsaustritt kommt, spricht man von der nässenden Mauke. Im Gegensatz hierzu steht die trockene Form der Mauke, bei der die Haut porös und rissig wird.
Ursächlich spielen folgende Punkte eine Rolle:
* Vorschädigung der Haut durch Nässe und Verschmutzungen, wie sie typischerweise auf matschigen Winterkoppeln und Paddocks vorkommen
* Chemische Reizungen wie z.B. Tausalz, Urin, Frostschutzmittel
* Mechanische Reize z.B. durch Scheren in der Fesselbeuge, Sand und kleine Steinchen
* Sekundärbesiedlung mit Bakterien und/oder Pilzen
* Allergische Reaktionen
* Milbenbefall (meist verantwortlich ist die sog. Chorioptes- oder Nagemilbe)
* Die Verfütterung von Schlempe an Brauereipferde spielt ebenfalls eine Rolle
Bei der Behandlung ist der wichtigste Schritt, dass man die erkrankten Pferde sauber und trocken aufstallen muss. Die Fesselbeuge und die betroffenen Hautstellen werden mit einem milden Shampoo gewaschen, bei Verdacht auf Milben mit einem Antimilben-Shampoo (z.B. Sebacil, Achtung: Umwidmung nach § 56a AMG, da für Pferde nicht zugelassen, d.h. bei Schlachttieren Eintragung in den Equidenpass). Anschließend sind die Pferdebeine gründlich mit einem sauberen Handtuch abzutrocknen. Des weiteren sollte man, um eine bakterielle Sekundärinfektion zu vermeiden, eine Desinfektion mit 3%iger Wasserstoffperoxidlösung oder mit 1%iger Jodlösung vornehmen. Abschließend trägt man Salben auf, nach Möglichkeit mit Zink und VitaminA-Zusatz (Lebertran-Zink-Salbe), um die Wundheilung zu fördern. Besonders bei hochgradiger Mauke muß systemisch mit Antibiotika behandelt werden (d.h. das Pferd bekommt ein Antibiotikum gepritzt bzw. über das Futter verabreicht), da es häufig zum sogenannten Einschuß (Unterhautentzündung), nicht selten mit erhöhter Körpertemperatur kommt. Die Pferde sollten möglichst im Schritt auf trockenen Boden bewegt werden, um den Abtransport der angestauten Lymphe in dem betroffenen Bein zu erleichtern.
Leider gibt es kein wirkliches Patentrezept gegen die Mauke, wenn sie erst einmal aufgetreten ist. Umso wichtiger ist die Vorbeugung, damit sie gar nicht erst entstehen kann. Das tägliche Pflegen der Pferdebeine, wobei das Abbürsten des eingetrockneten Schlammes besser ist, als das zu häufige Waschen, weil hierbei die natürliche Schutzschicht der Haut gestört wird. Das bereist zu Anfang erwähnte trockene und hygienische Aufstallen ist und bleibt der wichtigste Punkt auch bei der Prophylaxe.
Beachtet man dies und nimmt sich ein paar Minuten mehr Zeit für die zusätzliche Pflege, dann muß man auch bei Matsch und Schlamm nicht auf den Ausritt durch den winterlichen Wald verzichten.
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Liebe Grüße,
Petra
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