Also bei dem Leberegelbefall, den unsere Viecher damals mal hatten, war der Nachweis überhaupt kein Problem. Das hat der THP selbst gemacht - und uns gleich mit ans Mikroskop geholt, damit wir auch gucken können. Schwierig ist nur die richtige Probenentnahme, weil die Wurmeier nicht kontinuierlich, sondern in Schüben ausgeschieden werden. Wir haben es einfach gemacht und die Äppel mehrerer Stunden genutzt und daraus die Proben gewonnen. Die Wurmeier sind auch relativ groß und selbst für Ungeübte am Mikro gut zu sehen. Das dürfte nun für ein vernünftiges Labor überhaupt kein Problem sein. Im Zweifelsfall: Human-Labor Hauss in Eckernförde anfragen. Die machen fast alles. Und da Leberegel auch auf Menschen übergehen können, dürfte das wirklich im Programm sein
Welches Präparat wir damals zum Entleberegeln genutzt haben, habe ich leider nicht notiert, aber vielleicht hilft dir das weiter: Leberegel (Fasciola hepatica) gehören zur Klasse der Trematoden. Ein Mittel, das also diese Klasse mit erfasst, hat vermutlich gute Chancen auch gegen Leberegel. Ich habe mir den ganzen Kram auf einem Zettel der Fa. Janssen, Neuss notiert. Das ist ein Hersteller von Wurmkuren. Aber frag doch einfach einen TA. Die müssten es wissen.
Zwischenwirt ist, wie gesagt, eine Schnecke. In diesen Schnecken wird ein Stadium des Leberegels erreicht, der extrem robust ist, wenn er die Schnecke verlässt und sich in Heerscharen an die Pflanzen klemmt. Diese Zwischenstadien halten extreme Minusgrade auch wochen- und monatelang aus. Sanieren einer solchen Wiese geht also nur, wenn man den Zwischenwirt vertreibt oder ausrottet. Das bedeutet in der Regel, dass man diese feuchten Wiesen trockenlegt. Ist es aber Überschwemmungsgebiet - was es bei uns damals am weißen Main war - hat man keine realistische Chance, den Bereich jemals wirklich zu sanieren. Hinzu kommt, dass man auch jeden anderen Überträger, also Rind, Schaf, Ziege, Pferd, Ratte, Maus und Mensch davon abhalten muss, Fäkalien auf dem Gelände zu hinterlassen, damit keine Neuinfektion passiert. Ist das Gelände kein Überflutungsland, funktioniert es auch, den betroffenen Bereich der Bepflanzung zu berauben. Wir haben damals den Wiesenstreifen, der an das Überschwemmungsland angrenzte (und über den ein Schäfer seine Schafe regelmäßig trieb) abgeflämmt. Da die Metacerkarie des Leberegels an der Pflanzenunterseite klemmt, erwischt man sie damit. Blöd ist es natürlich, wenn es sich um größere Flächen handelt; da dürfte es schwierig werden. Vielleicht hilft ja auch Umpflügen und Neuansaat??
Bei uns haben wir jedenfalls die Wiese gesichert gegen unbefugte Benutzung durch die Schafe, die aller Wahrscheinlichkeit nach damals die Leberegel eingeschleppt haben und dann, wie gesagt, den Streifen abgeflämmt, der noch attraktiv für Schnecken war. Und das Stück, was Überflutungsgelände war, wurde einfach nicht mehr zum Abweiden genutzt. Wir haben im Folgejahr noch mal auf Leberegel untersucht und nichts mehr gefunden. Auch die Problematik, die mit Leberegelbefall einhergeht, hat sich nicht wiederholt.