Autor Thema: Leberegel beim Pferd  (Gelesen 22066 mal)

cherokee

  • Gast
Leberegel beim Pferd
« am: 09. Februar 2006, 13:46:00 »
Hallo Kira!
 Hast Du schon etwas in Erfahrung bringen
 können,zwecks Nachweis und Behandlung vom Leberegel? Gruß Melanie
 
 Wir hatten am Stammtisch bei Heike den Leberegel bei Pferden im Gespräch.Wie man diesen nachweist,Kotprobe?Übertragung und ob
 da überhaupt schon ein einsetzbares Präparat bei Pferden eingesetzt werden kann!

Duffy

  • Gast
Leberegel beim Pferd
« Antwort #1 am: 09. Februar 2006, 13:52:00 »
Cherokee, hast Du an das Körbchen gedacht und evtl. bei Heike gelassen?

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**** Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich völlig ungeniert :-))) ****

Disa

  • Gast
Leberegel beim Pferd
« Antwort #2 am: 09. Februar 2006, 13:57:00 »
Leberegel werden über Kotprobe nachgewiesen. Dabei sind im Mikroskop zitronenkernähnliche Gebilde, leicht bräunlich verfärbt, zu erkennen. Wenn ich mich recht erinnere, gibt es Wurmkuren, die auch gegen Leberegel helfen. Wichtig ist aber in jedem Fall, dass das befallene Gebiet, meist feuchte Wiesen mit Schnecken u.a. Zwischenwirten, nicht beweidet wird bzw. Pferde dort einfach nicht drauf stehen sollten, solange sie nicht saniert sind. Sonst hat man in kürzester Zeit einen erneuten Befall. Wenn du es genauer brauchst, schau ich noch mal nach.

cherokee

  • Gast
Leberegel beim Pferd
« Antwort #3 am: 09. Februar 2006, 14:14:00 »
Hey Duffy!
 
 Den Korb habe ich am Dienstag der
 Yvonne mitgegeben.Mußt Du nur noch ein-
 mal ausspülen,stand auf der Terrasse rum.
 Viele Grüße Melanie

cherokee

  • Gast
Leberegel beim Pferd
« Antwort #4 am: 09. Februar 2006, 14:19:00 »
Hallo Disa!
 
 Vielen Dank für die Info.Wäre echt nett  
 wenn Du noch einmal nachschaust.Von den Schnecken als Zwischenwirt habe ich auch schon gehört.Wie muß man denn die Wiesen
 sanieren?
 Viele Grüße Melanie

Offline Kerha

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Leberegel beim Pferd
« Antwort #5 am: 09. Februar 2006, 21:40:00 »
Hi Cherokee,
 
 also: Panacur hilft definitiv nicht bei Leberegelbefall (habe deswegen extra nochmals die entsprechende Firma angerufen). Müssen bei dem angeblich befallenen Pferd also andere Würmer gewesen sein...

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Offline Kerha

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Leberegel beim Pferd
« Antwort #6 am: 09. Februar 2006, 21:42:00 »
Nachweis des Leberegelbefalls: schwierig  
 wie nicht anders zu erwarten.
 Im Kot gelegentlich möglich durch Sedimentationsverfahren, BlutUS soll angeblich auch möglich sein, habe aber noch kein Labor gefunden, die diese Untersuchung durchführt - habe allerdings auch noch nicht alle mir bekannten angefragt.

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Offline Kerha

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Leberegel beim Pferd
« Antwort #7 am: 09. Februar 2006, 21:42:00 »
Behandlung:
 
 Fasinex (nur zugelassen für Rinder...)

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Disa

  • Gast
Leberegel beim Pferd
« Antwort #8 am: 09. Februar 2006, 23:13:00 »
Also bei dem Leberegelbefall, den unsere Viecher damals mal hatten, war der Nachweis überhaupt kein Problem. Das hat der THP selbst gemacht - und uns gleich mit ans Mikroskop geholt, damit wir auch gucken können. Schwierig ist nur die richtige Probenentnahme, weil die Wurmeier nicht kontinuierlich, sondern in Schüben ausgeschieden werden. Wir haben es einfach gemacht und die Äppel mehrerer Stunden genutzt und daraus die Proben gewonnen. Die Wurmeier sind auch relativ groß und selbst für Ungeübte am Mikro gut zu sehen. Das dürfte nun für ein vernünftiges Labor überhaupt kein Problem sein. Im Zweifelsfall: Human-Labor Hauss in Eckernförde anfragen. Die machen fast alles. Und da Leberegel auch auf Menschen übergehen können, dürfte das wirklich im Programm sein  
 Welches Präparat wir damals zum Entleberegeln genutzt haben, habe ich leider nicht notiert, aber vielleicht hilft dir das weiter: Leberegel (Fasciola hepatica) gehören zur Klasse der Trematoden. Ein Mittel, das also diese Klasse mit erfasst, hat vermutlich gute Chancen auch gegen Leberegel. Ich habe mir den ganzen Kram auf einem Zettel der Fa. Janssen, Neuss notiert. Das ist ein Hersteller von Wurmkuren. Aber frag doch einfach einen TA. Die müssten es wissen.  
 Zwischenwirt ist, wie gesagt, eine Schnecke. In diesen Schnecken wird ein Stadium des Leberegels erreicht, der extrem robust ist, wenn er die Schnecke verlässt und sich in Heerscharen an die Pflanzen klemmt. Diese Zwischenstadien halten extreme Minusgrade auch wochen- und monatelang aus. Sanieren einer solchen Wiese geht also nur, wenn man den Zwischenwirt vertreibt oder ausrottet. Das bedeutet in der Regel, dass man diese feuchten Wiesen trockenlegt. Ist es aber Überschwemmungsgebiet - was es bei uns damals am weißen Main war - hat man keine realistische Chance, den Bereich jemals wirklich zu sanieren. Hinzu kommt, dass man auch jeden anderen Überträger, also Rind, Schaf, Ziege, Pferd, Ratte, Maus und Mensch davon abhalten muss, Fäkalien auf dem Gelände zu hinterlassen, damit keine Neuinfektion passiert. Ist das Gelände kein Überflutungsland, funktioniert es auch, den betroffenen Bereich der Bepflanzung zu berauben. Wir haben damals den Wiesenstreifen, der an das Überschwemmungsland angrenzte (und über den ein Schäfer seine Schafe regelmäßig trieb) abgeflämmt. Da die Metacerkarie des Leberegels an der Pflanzenunterseite klemmt, erwischt man sie damit. Blöd ist es natürlich, wenn es sich um größere Flächen handelt; da dürfte es schwierig werden. Vielleicht hilft ja auch Umpflügen und Neuansaat??
 Bei uns haben wir jedenfalls die Wiese gesichert gegen unbefugte Benutzung durch die Schafe, die aller Wahrscheinlichkeit nach damals die Leberegel eingeschleppt haben und dann, wie gesagt, den Streifen abgeflämmt, der noch attraktiv für Schnecken war. Und das Stück, was Überflutungsgelände war, wurde einfach nicht mehr zum Abweiden genutzt. Wir haben im Folgejahr noch mal auf Leberegel untersucht und nichts mehr gefunden. Auch die Problematik, die mit Leberegelbefall einhergeht, hat sich nicht wiederholt.

Disa

  • Gast
Leberegel beim Pferd
« Antwort #9 am: 09. Februar 2006, 23:25:00 »
Hab noch mal zum Thema gegoogelt:
 http://www.animal-health-online.de/map/zyklus.htm
 
 Da gibt's nette Bilder.

LuckyV

  • Gast
Leberegel beim Pferd
« Antwort #10 am: 10. Februar 2006, 08:36:00 »
Hallo Cherokee,
 habe vor ein paar Jahren mal einen Friesen mit extrem hartnäckigen Leberegeln zusammen mit der TÄ behandelt. Sie hat das "Chemische", also die entsprechende Wurmkur, gegeben und mir dann die Sanierung der Leber mit Naturmitteln überlassen. Das hat prima geklappt. Die Kur ist ja leider unvermeidbar, aber die Leber sollte unbedingt unterstützt werden. Ich habe damals "Hepar 202" mit Eigenblut gespritzt und über längere Zeit Mariendistelsamen zugefüttert. Wenn Du niemanden in der Nähe hast, der Spritzen geben kann, kannst Du es auch auf etwas Brot oral geben. Hat natürlich dann nicht den starken Effekt und muß länger gemacht werden.
 
 Vielleicht ist das ja auch eine gute Unterstützung für Dein Pferdchen. Wenn Du Fragen hast, meld Dich einfach unter gabispraxis@freenet.de
 Kann aber etwas dauern mit der Antwort.
 Gruß, Gabi
 

Kayah

  • Gast
Leberegel beim Pferd
« Antwort #11 am: 10. Februar 2006, 12:19:00 »
kalkstickstoff im frühjahr auf die wiesen gestreut, hilft gegen schnecken. allerdings nicht zu 100 %.

cherokee

  • Gast
Leberegel beim Pferd
« Antwort #12 am: 10. Februar 2006, 13:45:00 »
Vielen Dank für die reichlichen Infos.
 Bei meinem Hotti ist es so,stets nimmt er ab und zu.Da er regelmäßig entwurmt
 wird und die letzte Kotprobe auch negativ war,da kam ich ins grübeln.Am Stall wurde von uns auch abgeäppelt.
 Ich reite jetzt auch nicht so viel,tägl.
 halbe Stunde Dressurarbeit,das er dadurch extrem gestresst ist.