Das war wieder ein toller Kurstag mit Marion Becker! Es war eine schöne Truppe; manche kannten schon etwas von Blau-Gelb, andere kamen mal zum Gucken, was das denn eigentlich ist und wie das gemacht wird.
Theorie haben wir nur ganz kurz gemacht für diejenigen, die noch keine oder wenig Erfahrungen in der "blau-gelben" Welt haben.
Dann ging es sofort in die Halle (bei den fast tropischen Temperaturen waren wir froh, dass wir die schattige Halle nutzen konnten!)
und Marion hat jedem Teilnehmer einzeln praktisch den Einstieg in die ClassicWork erklärt. Sowohl Menschen als auch Pferde hatten teilweise Fragezeichen über dem Kopf schweben, aber Marion konnte die Knoten im Hirn (der Zweibeiner) immer auflösen, so dass die Vierbeiner wieder verstehen konnten, was sie machen sollten.
Die Teilnehmer-Pferde waren sehr unterschiedlich, wir hatten einen Tennessee-Walker, ein poln. Warmblut, einen Isländer-Mix, ein Shetty und meine isländische schwarz-weiße Abrissbirne dabei
und alle Pferde haben sich, wenn die Hilfen richtig kamen, wirklich bemüht, die Aufgaben und Lektionen richtig zu machen. Das war echt toll zu sehen. Durch die Struktur der blau-gelben Gassen und Pylonen und durch das Zeitsystem (auch bei der ClassicWork gibt es ein System mit Arbeitsphasen und Pausen) haben die Vierbeiner gar keine Zeit, sich irgendwelchen Unfug auszudenken. Natürlich hat jedes Pferd und jeder Mensch eine "Schokoladenseite", aber auch auf der jewels "schlechteren" Seite war keins der Pferde wirklich ungehalten oder hat sich gegen die Aufgabe gewehrt. Es fällt da eben etwas schwerer, das ist ja normal.
Der Vormittag war also für jedes Pferd/Mensch-Paar ein Einstieg in die Übungen (ohne Zeitsystem), und am Nachmittag hat Marion dann einen Beispiel-Parcours für uns ausgearbeitet, den jedes Teilnehmer-Paar komplett (mit Zeitsystem) durchgearbeitet hat. Man glaubt ja echt nicht, wie man bei Schritt-Bodenarbeit ins Schwitzen kommen kann!! Und jeder von und brauchte zwischendurch mal eine Ansage "Wo bin ich jetzt? Was kommt als Nächstes?". Sogar die Zuschauer hatten manchmal nicht wirklich eine Ahnung, an welcher Stelle der Gesamtübung derjenige gerade war. (Wir reden hier von einem Übungssystem mit 6 Arbeitseinheiten à 3 Minuten mit jeweils einer Minute Pause zwischen den Einheiten!)
Ich find das gar nicht verwunderlich, ich mach z. B. zu Hause bei der Equikinetic immer zu Beginn der Pause den Handwechsel, sonst weiß ich nach der Pause nicht, welche Richtung jetzt dran ist
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Gegen Ende des Kurses hatten wir dann noch Zeit (und die Pferde noch ein bißchen Motivation), die Equikinetic ganz kurz anzureißen, da wir 2 Zuschauer dabei hatten, die zum allerersten Mal in diese Art der Arbeit reingeschnuppert haben. Und zum Anfangen ist die Equikinetic dann doch die einfachere Variante.
Beide Trainingsarten, also die Equikinetic und die EquiClassic-Work, sind Muskelaufbauprogramme, das Zeitsystem ist angelehnt an das "Intervalltraining" beim Menschen.
Am Tag nach dem Training soll das Pferd dann entweder eine Passiv-Pause (=Weide-/Paddock-Tag ohne Arbeit) oder eine Aktiv-Pause haben (Aktiv-Pause: z. B. lockerer Ausritt, nicht zu lange, oder Spaziergang, oder leichte, lösende Bahnarbeit, oder Dual-Aktivierung), damit die Muskulatur sich von der Anstrengung erholen und auch wachsen kann.